Tour-Empfehlung Spandauer Mauerradweg – auch in der kalten Jahreszeit zu radeln
Die Grenze verlief mitten auf dem Glienicker See. (Foto: Ralf Salecker)
Am 13. August blicken wir auf mehr als 30 Jahre ohne trennende Mauer zurück. Genauso lange hatte die Mauer Ost und West voneinander getrennt. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die seit dem Fall der Berliner Mauer noch keinen Fuß von Spandau nach Brandenburg gesetzt haben. Dabei liegt es doch so nah und es gibt immer noch so viel zu entdecken. Manche werden sagen, ach die Zeit ist aber schnell vergangen, während andere wieder die Mauer selbst nie erlebt haben. Spuren der Teilung sind in Spandau nur noch wenige zu finden. Das letzte Mauerstück in Spandau wurde vor einiger Zeit unter Denkmalschutz gestellt. Dieses Relikt ist auch deswegen interessant, weil es zur 1. Generation der trennenden Mauer gehörte. Das Umfeld wurde durch die Grünflächenämter in Spandau und Potsdam gemeinsam gestaltet. Das Areal l bildet mit dem später errichteten und noch vorhandenen Streckmetallzaun sowie den beiden Mauersegmenten ein einzigartiges Gesamtobjekt zur Dokumentation der unterschiedlichen Phasen des Mauerbaus. Am 13. August 1961 begann der Mauerbau, am 9. November 1989 fiel die Mauer.
Hier wurde ein Ort geschaffen, „um Opfer zu ehren, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen, wachsam zu bleiben, Maßstäbe zu entwickeln und die Erkenntnisse auch denen zu vermitteln, die diesen Teil der deutschen Geschichte nicht mehr erlebt haben. So wird sowohl zur globalen Geschichte der Nachkriegszeit als auch zur lokalen Geschichte ein konkreter und nachvollziehbarer Bezug hergestellt.“
Auf 13 Stelen werden Geschichten der Falkenseer und Spandauer auf beiden Seiten der Mauer erzählt. (Foto: Ralf Salecker)
Aus diesem Grund möchte ich ein Teilstück des Mauerradweges in Spandau empfehlen, welches für Spaziergänger oder besser Radfahrer gut geeignet ist. Das einzige Mauerstück, welches in Spandau noch zu sehen ist, befindet sich im Gutspark Groß Glienicke an der Nordseite des Glienicker Sees. Ein Teilstück des Mauerradweges in Groß Glienicke ist ein Beispiel dafür, wie aus egoistischen Gründen der Mauerradweg unterbrochen oder gar zerstört wird.
Heute ist der Mauerradweg für viele kein Ort des Erinnerns, sondern eher eine gute Gelegenheit, Berlin zu umrunden. Die wenigsten werden dies in einem Stück versuchen, dafür sind 160 Kilometer doch ein wenig viel. Allen anderen möchte ich eine etwa 28 Kilometer lange Tour empfehlen, die am Fähranleger an der Kladower Uferpromenade beginnt, also auch für Berliner mit der BVG-Fähre gut zu erreichen ist. Die Tour auf dem Mauerradweg führt von Imchen bis zur Bürgerablage in Hakenfelde, direkt an der Grenze zu Brandenburg.
Unter Spurensuche sind einige Erklärungen zu den Gedenkorten entlang der ehemaligen Grenze in Spandau zu finden:
Seit August 1961 trennte die Mauer die Spandauer und ihre Nachbarn. Die Fahrradtour „Spandau Ost-West – im grünen Norden“ führt entlang der ehemaligen Grenze mit ihren zahlreichen Orten, um die sich kleine und große Geschichten der Teilungsvergangenheit ranken.
Zwischendurch kann man außerdem Spandaus grüne Seite entdecken. Durch die Weiten des Spandauer Forsts und am Ufer der Havel entlang ist diese Tour eine perfekte Kombination aus Natur und Geschichte.
Gotisches Haus
Im ältesten Bürgerhaus Berlins sind noch die gotischen Gewölbedecken erkennbar. (Foto: Ralf Salecker)
Startpunkt der Tour an der Touristeninformation Weitere Infos: Gotisches Haus Adresse: Breite Straße 32, 13597 Berlin
Grünzug Bullengraben
Grünzug Bullengraben (Foto: Ralf Salecker)
Grünverbindung vom Spandauer Burgwall bis nach Staaken
Hier waren Deutschland und Europa bis zum 10. November 1989 um 0:32 Uhr geteilt. (Foto: Ralf Salecker)
Nutzung für den Transitverkehr im Ortsteil Staaken Die Grenzöffnung erfolgte am Abend des Mauerfalls gegen 0.35 Uhr
Gedenkort Dieter Wohlfahrt (1941-1961)
Gedenkort Dieter Wohlfahrt (1941-1961) an der Bergstraße: Fluchthelfer und erstes Todesopfer der Berliner Mauer (Foto: Ralf Salecker)
Fluchthelfer und erstes Todesopfer der Berliner Mauer Adresse: Haupstraße/Bergstraße, 13591 Berlin
Dorfkirche Alt-Staaken
Dorfkirche Alt Staaken (Foto: Ralf Salecker)
Dorfkirche Alt Staaken (Foto: Ralf Salecker)
Dorfkirche Alt Staaken (Foto: Ralf Salecker)Zur Mauerzeiten prägten Sperranlagen der DDR das Bild um die Dorfkirche Im Inneren befindet sich das Wandgemälde ,,Versöhnte Einheit“ von Garbriele Mucchi Weitere Infos: Dorfkirche Alt-Staaken Adresse: Hauptstraße 12, 13591 Berlin
Bahnübergang Staaken
ehemaliger Kontrollbahnhof für Züge zwischen West und Ost mit dem Spitznamen „Elefantentor“ Adresse: Finkenkruger Weg 2-4, 13591 Berlin
Gartenstadt Staaken, Heidebergplan, Alte Feuerwache Staaken
Gartenstadt Staaken (Foto: Ralf Salecker)
eines der wichtigsten städtischen Baudenkmälern des 20. Jahrhunderts; Vorbild für den sozialen Wohnungsbau Adresse: Am Heideberg 12, 13591 Berlin
Hamburger Bahn
Ehemaliger Bahnhof Berlin Albrechtshof: Hier durchbrach am 5. Dezember 1961 ein Personenzug mit hoher Geschwindigkeit die bereits gesicherte Grenze
Gedenkort Willi Block (1943-1966)
Willi Block (1943-1966) wurde bei seinem dritten Fluchtversuch von DDR-Grenzsoldaten erschossen Foto: Ralf Salecker)
Wurde bei seinem dritten Fluchtversuch von DDR-Grenzsoldaten erschossen Adresse: Finkenkruger Weg 118, 13591 Berlin
Stadtgrenze Falkensee
Gedenkstein deutsche Teilung an der Grenze nach Falkensee (Foto: Ralf Salecker)
Informationstafeln zur Teilungsvergangenheit des Bezirks Gedenkstein deutsche Teilung.
Denkmal Mauerkletterer
Denkmal Mauerkletterer am Mauerradweg an den Spektewiesen (Foto: Ralf Salecker)
Adresse: Höhe Zwinglistraße 3-11, 14612 Falkensee
Gedenkort Klaus Schulze (1952-1972)
Gedenkort Klaus Schulze am Mauerradweg im Spandauer Stadtforst (Foto: Ralf Salecker9
Schulze versuchte gemeinsam mit seinem Freund D. Krause in den Westen zu fliehen. Er wurde beim Überklettern der Mauer von DDR-Grenzsoldaten erschossen.
Gedenkort Helmut Kliem (1939-1970)
Gedenkort Klaus Schulze und Helmut Kliem am Mauerradweg im Spandauer Stadtforst (Foto: Ralf Salecker)
Kliem fuhr mit seinem Motorrad unwissentlich ins Grenzgebiet und wurde von Soldaten erschossen
Gedenkort Adolf Philipp (1943-1964)
Gedenkort Adolf Philipp am Mauerradweg im Spandauer Stadtforst am Oberjägerweg (Foto: Ralf Salecker)
Philipp wurde mit einer Gaspistole bewaffnet in einem Erdbunker im Grenzgebiet aufgegriffen und erschossen
Ehemalige Exklave Eiskeller
In der ehemaligen Exklave Eiskeller wurde früher Eis für Berlins Brauerei gelagert. (Foto: Ralf Salecker)
Früher wurde der Ort für die Eislagerung genutzt, das aus dem nahegelegenen Falkenhagener See geschlagen und nach der Zwischenlagerung im Eiskeller größtenteils an Brauereien und Krankenhäuser weiterverkauft wurde. Adresse: Eiskellerweg 130, 13587 Berlin
Gedenkort Ulrich Steinhauer (1956-1980)
DDR Grenzsoldat, der von einem einem flüchtenden Kameraden erschossen wurde
Gedenkort Dietmar Schwietzer (1958-1977)
Schwietzer versuchte nach seiner Facharbeiter-Abschlussfeier über die Mauer zu fliehen und wurde erschossen Adresse: Berliner Allee 107B, 14621 Schönwalde-Glien
Opfer Gedenkstätte der Grenze in Schönwalde
Mauerdenkmal an der Steinernen Brücke in Schönwalde-Glien (Foto: Ralf Salecker)
Adresse: Berliner Allee 107B, 14621 Schönwalde-Glien
Bürgerablage
Badestelle Bürgerablage (Foto: Ralf Salecker)
Badestelle mit Sandstrand direkt an der Havel Adresse: Niederneuendorfer Allee 84, 13587 Berlin
Lindenufer
Auf rund 800 Metern Länge kann man gemütlich am Wasser entlang flanieren. (Foto: Ralf Salecker)
Weitläufige Promenade an der Havel mit Fähranleger der Spandauer Reedereien Endpunkt der Fahrradtour Weitere Infos: Lindenufer Adresse: Lindenufer, 13597 Berlin
Um Ihnen ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn Sie diesen Technologien zustimmen, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn Sie Ihre Zustimmung nicht erteilen oder zurückziehen, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Voreinstellungen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Nutzer beantragt wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Aufforderung, die freiwillige Zustimmung Ihres Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht zu Ihrer Identifizierung verwendet werden.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.