Zitadelle Spandau
Sie liegt im Ortsteil Haselhorst am Zusammenfluss von Spree und Havel und gehört zu den bedeutendsten und besterhaltenen Renaissancefestungen Europas: die Zitadelle Spandau. Im 16. Jahrhundert wurde sie aus militärischen Gründen errichtet. Heute ist sie dagegen ein Ort der Kultur: Ausstellungen, Festivals, kleine und große Konzertveranstaltungen, Künstler und Kunsthandwerker, ein Puppentheater, ein Fledermauskeller, Kunsthandwerkermärkte und Mittelalterfeste locken jedes Jahr mehr als 300.000 Besucher in die ehrwürdigen Mauern der Festung, die fußläufig von der Altstadt Spandau erreichbar ist. Sie selbst und ihre direkte Umgebung sind seit 1959 Landschaftsschutzgebiet. (Fotos: Ralf Salecker www.salecker.info)
Rundgang über die Festung zwischen Havel und Spree
Zugang zur Zitadelle – Kommandantenhaus – Juliusturm – Bastion König – Palas – Kurtinen – Verwaltung, Kunst und altes Handwerk – Ein Schweinekopf im Festungsgraben – Kanonen auf der Kunstbastion – Italienische Höfe – „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ im ehemaligen Magazin – Bastion Königin – Zeughaus und Exerzierschuppen
Dichtes Grün verbirgt die von Graf Rochus zu Lynar und Francesco Chiaramella erbaute Zitadelle in Spandau vor neugierigen Blicken. Trotz ihrer Größe und zentralen Lage kann man sie von der Straße Am Juliusturm glatt übersehen. Dabei sind es von hier nur noch wenige Meter bis zu den Festungsmauern. Diese sind vom Wasser des Zitadellengrabens umflossen. Der Graben folgt der symmetrischen Außenform des Zitadellensterns mit seinen vier Bastionen (König, Königin, Brandenburg, Kronprinz), die durch Kurtinen miteinander verbunden sind. Die Renaissancefestung besitzt eine Kantenlänge von 208 × 195 Metern. Durch die Anordnung der Bastionen gab es keine toten Winkel, in denen sich Angreifer hätten verstecken können.
Tipp: Wer mag, kann sich die Festungsmauern bei der Fahrt mit einem elektrisch angetriebenen Floß vom Wasser aus ansehen.
Zugang zur Zitadelle
Über die 1939 errichtete Zitadellenbrücke über den westlichen Abzugsgraben gelangen wir auf das Festungsgelände. An der Brücke zeigen Guss- und Schmiedearbeiten die historische Entwicklung des Helmes quer durch die Jahrhunderte. Hinter der Brücke beginnt der Zitadellenpark, eine kleine, dicht begrünte Parklandschaft, welche die alte Festung fast vollständig umschließt.
Rechter Hand führen zwei Wege, bewacht vom Kriegsgott Ares, bis zur einer Landspitze, die einen wunderbar weiten Blick auf die seenartige Oberhavel bietet. Früher sprach man von der Krienicke, heute vom Spandauer See. Am 8. August 1567 inszenierte Kurfürst Joachim II. dort ein Kampfgeschehen zwischen Berliner und Spandauer Bürgern, das als Knüttel- oder Knüppelkrieg in die Spandauer Geschichte einging.
Bevor man den Spandauer See erreicht, muss ein kleines Wehr überquert werden, welches manchmal als Wildwassererzeuger für Kanuten im Abzugsgraben dient. Kurz dahinter befindet sich die von Bäumen umgebene Freilichtbühne an der Zitadelle. Mehr als 100 Jahre liefert sie schon ein Kulturprogramm unter freiem Himmel.
Gehen wir an der Zitadellenbrücke links, gelangen wir entlang des Zitadellengrabens weiter in Richtung Spandauer Schleuse mit Blick auf den Behnitz und den Ravelin Schweinekopf. Mit der Anlage des Festungsgrabens wurde um 1620 eine leichte Pfahlbrücke errichtet. Ergänzt wurde diese durch zwei Zugbrücken. Im Jahr 1864 begann man dann damit, einen Damm aufzuschütten, um die Brücke zu stützen. 1882 wurde am Beginn des Damms das sogenannte Defensionsgitter angebracht.
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Das Haus des Kommandanten
Das Zitadellentorhaus wurde 1563 fertiggestellt, es war das erste Gebäude der neuen Festung. Der italienische Architekt Chiaramella gestaltete den Eingang als eine verkleinerte Kopie des Stadttores von Verona. Mit dem Prunktor wollte Kurfürst Joachim II. seine Aufgeschlossenheit gegenüber den Künsten zeigen.
Das große Brandenburgische Staatswappen ziert seit 1680 den Giebel. Es trägt den Besitzstand Kurbrandenburgs mit 17 Besitz- und 8 Anspruchswappen sowie Regalien und Kurzepter. Die Königskrone befindet sich dort erst seit der Krönung Kurfürst Friedrich III. zum ersten preußischen König. Den Wappenschild, von zwei Adlern getragen, umrahmt ein Band mit der Devise des 1348 gestifteten englischen Hosenbandordens: »Honi soit qui mal y pense« (eigentlich: Honni soit qui mal y pense; ein Schelm der Böses dabei denkt).
Eine Tafel aus geschliffenem schwarzen Granit rechts neben dem Eingangstor der Zitadelle erinnert an ihre Rückeroberung durch russische und preußische Truppen unter dem Oberbefehl des Generals August von Thümen (Kapitulation der Franzosen am 23. April 1813). Das Kernstück des Torhauses, das um 1620 zum Kommandantenhaus umgebaut wurde, bildet eine dreischiffige Halle. Bis auf die Laube an der Ostseite erhielt es seine heutige Größe. Die Fassade wurde, nachdem sie bei einem Beschuss im Jahre 1813 beschädigt worden war, um 1839 im klassizistischen Stil neu gestaltet.
Auf der rechten Seite im Tordurchgang befindet sich der Eingang in den Museumsbereich. Linker Hand ermöglicht die Pferdetreppe auch Reitern einen direkten Zugang zum Kommandantenhaus, zur Bastion König und zum Juliusturm. Die Treppe wurde wahrscheinlich während der Umbauarbeiten am Torhaus um 1620 errichtet. An ihrem Fuße steht in einer Nische das von Ernst Wenck im Jahr 1897 geschaffene Standbild Kaiser Wilhelm I. Vormals befand es sich auf der Dorfaue in Lichterfelde.
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Juliusturm – der schiefe Turm von Spandau
Der Juliusturm (links vom Tor gelegen) ist nicht nur das Wahrzeichen Spandaus, er ist auch das älteste Bauwerk Berlins. Die Findlinge des Turmsockels ermöglichen eine Datierung in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Gemeinsam mit dem Palas ist er Teil des erhaltenen Restes der spätmittelalterlichen Burganlage Spandau, die eine der Wachburgen im Zuge der sogenannten Havel-Nuthe-Linie war.
Wie der Turm zu seinem Namen kam, ist nicht eindeutig belegt. Erstmals erscheint dieser im Jahre 1400. Urkundlich erwähnt wird er dann 1560. Wahrscheinlich war Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel der Namensgeber.
Der im Grundriss kreisrunde Turm hat einen äußeren Durchmesser von 12,60 Meter. Seine Höhe inklusive Zinnenkranz beträgt 30,73 Meter. Statiker berechneten sein Gewicht auf stattliche 6.000 Tonnen. 145 Stufen müssen wir überwinden, um anschließend einen weiten Blick über Spandau genießen zu können. Das aufstrebende Backsteinmauerwerk ist im Laufe der Zeit mehrmals überarbeitet worden. In der Renaissance erhielt der Turm einen damals zeitgemäßen Verputz. Außerdem wurde das Mauerwerk im oberen Teil des Innenraumes verstärkt und eine Wendeltreppe zugesetzt. Die Schießscharten erhielten eine neue Gestaltung.
Beim Beschuss der Zitadelle durch preußische Truppen im Jahr 1813 brannte der Turm aus. In der Folge stürzte 1822 die Mauerkrone herunter. Danach bliebt der Turm erst mal ohne Zinnenkranz. Das änderte sich erst, als der König 16 Jahre später Karl Friedrich Schinkel befahl, einen neuen Kranz zu entwerfen. Dessen Entwurf mit 24 Zinnen passt sich harmonisch dem gotischen Bau an. Wegen der Schrägstellung des Turmes um etwa 0,81 Meter musste Schinkel zum Ausgleich den Schaft des Kranzes auf der Westseite überhöhen.
Im Jahr 1842 erhielt der Juliusturm seinen Eingang an der heutigen Stelle. Zuvor erreichte man ihn nur über die Wohnetage des Palas. Bei mittelalterlichen Türmen war es üblich, den Zugang etwa 10–15 Meter über das Erdniveau zu legen (Übergang vom Museum zum Juliusturm). Eine Wendeltreppe im Stil der Neugotik führte durch das Angstloch in die Wohnetage. Durch die Öffnung wurden ursprünglich die Gefangenen in das Verließ abgeseilt.
Wegen seiner sicheren Lage innerhalb der Festung diente der Turm bereits 1650 als Aufbewahrungsort für den kurfürstlichen Silberschatz. Nach den Kriegen 1870–71 wurde er dann zum Lagerort für den Reichskriegsschatz bestimmt, was ihn über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt machte. Die Tresortür, 3.000 Kilo schwer, stammt aus dem Jahre 1910. Nach der Restaurierung im Jahr 1964 gab man den Turm erstmals zur Besichtigung frei. In den 1990er Jahren flossen noch einmal umgerechnet 45.000 Euro in Bauarbeiten. Unzulängliche Sanierungsarbeiten in der Vergangenheit machten später eine neue Sanierung notwendig, die Anfang 2015 abgeschlossen wurde.
Im Zuge der jüngsten Sanierung entdeckten Handwerker ein verstecktes mehrseitiges Schreiben auf Butterbrotpapier aus dem Jahr 1932. In diesem Gruß aus der Vergangenheit beklagten sich die Arbeitskollegen von damals über ihre schwierige Lebenssituation:
„Anlässlich der Ausbesserungsarbeiten an diesem alten Spandauer Wahrzeichen wollen wir nicht versäumen, eine Nachricht an unsere nachfolgenden Generationen zu hinterlassen. … Wir hoffen und wünschen, wenn diese Zeilen in Eure Hände gelangen, dass die Zeiten besser und aussichtsreicher seien mögen als es jetzt der Fall ist.“
Bastion König
Südlich des Juliusturmes erstreckt sich die Bastion König. Der Verteidigungshof an der Südseite hatte die Aufgabe, die Südkurtine (Verbindungswall zwischen den Bastionen König und Königin) mit dem Torhaus zu sichern. Die Bastion König besitzt hinter ihren Außenmauern zwei Gangsysteme. Die obere Feuergalerie war mit schweren Geschützen bestückt. Von der unteren Feuergalerie, dem Minengang, sollten Angreifer durch Handfeuerwaffenbeschuss am Durchschwimmen des Zitadellengrabens gehindert werden. Im Zweiten Weltkrieg dienten die Kasematten mit ihren schweren Schutzmauern als Luftschutzkeller. Erst 1809 wurden die im 17. Jahrhundert absichtlich zugeschütteten oberen Kasematten wiederentdeckt.
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Palas
Der Wohn- oder Saalbau für die Herrschaft der Burg schließt sich in nordöstlicher Richtung an den Juliusturm an. Wie die Untersuchung der Hölzer und der im Fundament verbauten jüdischen Grabsteine (Dauerausstellung in der Bastion Königin) belegen, stammt der Palas aus dem 15. Jahrhundert. Er besaß einen Kamin und eine Küche. Die Innenräume waren unverputzt. Im ersten Stock befand sich ein großer durchgehender Festsaal. Die Wohnräume lagen im Obergeschoss. Eine Außentreppe an der Nordseite ermöglicht den Zugang zum Haus.
Im Spandauer Schloss, wie die Burg später hieß, wohnten seit 1451 die Witwen der brandenburgischen Kurfürsten. Die Architektur des Gebäudes war für damalige Verhältnisse recht aufwendig. Als erste residierte hier von 1470–76 Katharina, die Gemahlin von Kurfürst Friedrich I.
Bei der Explosion des Pulverturmes der Bastion Kronprinz (1691) wurde auch der Palas in Mitleidenschaft gezogen. Er erhielt beim Wiederaufbau eine Innenausstattung im Stil des Barock. Die Arbeiten zogen sich bis ins Jahr 1703. Gut hundert Jahre später, nämlich 1813, brannte das Gebäude dann bei einem Beschuss der Zitadelle aus. Nach der Wiederherstellung zog 1817 ein Geheimes Raketenlaboratorium in die Räume ein. Eine erneute Umgestaltung zum Offizierskasino erfolgte 1936. Das heute wieder unverputzte Haus wurde 1976 nach vorgefundenen Architekturresten restauriert und rekonstruiert.
Der Gotische Saal im Palas ist häufig Veranstaltungsort für kleine, aber feine Konzerte. Im Foyer A gleich nebenan finden ab und an Ausstellungen statt. Unter dem Dach des Palas befindet sich das Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums.
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Kurtinen
Video: Rainer Sauf – Spandau-TV
Kurtinen verbinden die Bastionen der Zitadelle. Bastion Kronprinz und Brandenburg werden durch die Nordkurtine verbunden. Sie ist die einzige Kurtine, die zur Sicherung der Wasserfläche im Vorfeld der Festung über eine Verteidigungsgalerie verfügt. Die Ostkurtine zwischen Bastion Brandenburg und Königin besitzt im Ansatz an der Bastion Brandenburg eine Kasematte mit zwei Verteidigungsstellungen zur Sicherung der rechten Flanke. Zwischen Torhaus und Bastion Königin verläuft die Südkurtine, welche zur Hofseite hin als begrünte Böschung erkennbar ist. Von der Bastion König führt die Westkurtine zur Bastion Kronprinz. Ihr vorgelagert ist der Ravelin „Schweinekopf“. Entlang des Kurtinenweges verläuft 60 Zentimeter höher der Schützenaufstand mit Brustwehr.
1983 wurden bei Restaurierungsarbeiten am Palas, dem Juliusturm, den Kurtinen- und Bastionswänden die Vorgänger der heutigen Zitadelle entdeckt. Dabei stießen die Archäologen auf Reste einer spätslawischen Anlage aus dem 11. Jahrhundert sowie auf Fundamente einer Ringmauer aus dem 15. Jahrhundert. Im Foyer B, das 1994 innerhalb der Westkurtine neu geschaffen wurde, besteht die Möglichkeit, die Entwicklung der Burg Spandau im Verlauf mehrerer Jahrhunderte zu betrachten. Ein 20 Meter breiter Burggraben trennte seinerzeit Palas und Juliusturm als Kernbereich von der übrigen Burg. In einem Schauraum innerhalb der Westkurtine werden die Grabungsbefunde präsentiert.
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Verwaltung, Kunst und altes Handwerk
Vor der Westkurtine steht das 1886–88 erbaute sogenannte Offiziantenhaus (Haus 3) in dem heute die Museumsverwaltung der Zitadelle ihren Sitz hat. An der Hofseite standen früher Stallungen sowie die Schmiede der Zitadelle. Beide wurden 1936 für den Bau des Verwaltungsgebäudes (Haus 4) abgebrochen. Das 1936 erbaute Gebäude schließt sich unmittelbar an das Offiziantenhaus an. Bis 1945 beherbergte es Institute und die Bibliothek des Heeres-Gasschutz-Laboratoriums. Seit Beginn der 1950er Jahre nutzte man den langgestreckten Bau dann als Schulgebäude. In den 1980er und 1990er Jahren befand sich hier die Kampfstoffbeseitigungs-Abteilung der Polizei.
Man sollte sich vom hässlichen Äußeren des Gebäudes keinesfalls abschrecken lassen, die inneren Werte überwiegen ganz eindeutig. Im Erdgeschoss befinden sich heute eine Instrumentenbauwerkstatt (Klang-Holz e.V.), eine Glasgravurwerkstatt, eine Wollwerkstatt sowie die Puppenbühne der Zitadelle. Im Keller von Haus 4, dem Fledermauskeller, sind auf rund 300 Quadratmetern in einem Schaugehege Nilflughunde und Brillenblattnasen zu sehen. In den beiden oberen Etagen haben Künstler ihre Ateliers.
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Eine Schweinekopf im Festungsgraben
Der Ravelin erhebt sich als Vorwerk im Festungsgraben vor der Mitte der Westkurtine. Er sicherte den flachen Landstreifen, genannt Glacis, nach Westen gegen die Havel und den Nordteil der Stadt Spandau. Die Bezeichnung Schweinekopf tauchte um 1650 erstmalig auf. Vermutlich war dies dem Umstand geschuldet, dass dort früher nur eine schlammige Insel lag. Die heutige Form des Ravelin geht auf einen Umbau im Jahre 1704 zurück. Den Grundriss bilden zwei gleichlange Facen. Hinter der Ravelinspitze führt eine kurze Rampe zu einem breiten Platz, auf dem Kanonen abgestellt werden konnten.
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Kanonen auf der Kunstbastion
Von der Bastion König führt die Westkurtine zur Bastion Kronprinz. Graf Lynar begann 1578 mit dem Bau, jedoch bestimmen verschiedene Bauepochen das heutige Bild. Am 31. August 1691 schlug ein Blitz in den Pulverturm ein und brachte ihn zur Explosion. Mit dem Wiederaufbau der Bastion (1691–1701) veränderte man das Aussehen des Bastionshofes. Das Plateau erhielt einen Kanonenturm, der Kavalier genannt wird. Auf einer Rampe konnte man auch schwere Geschütze nach oben befördern. Heute befindet sich in dem einst kriegerisch genutzten Gebäude die Kunstbastion, in der die Jugendkunstschule Berlin Spandau außerschulischen Kunstunterricht auf hohem Niveau erteilt.
Die Kasematten des Kavaliers nutzte man im 19. Jahrhundert zur Aufbewahrung von Proviant. Im 18. Jahrhundert entstand im Hof der Bastion ein kleines Hafenbecken, welches später wieder zugeschüttet wurde. Nach umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten wurde das Hafenbecken 1997 fertiggestellt. In den Jahren 1977–81 förderten Bauuntersuchungen in der Spitze der Bastion einen Brunnen zutage. Außerdem stellte man den Wacherker der linken Flanke wiederher.
Vor der Nordkurtine steht ein Kasernengebäude (Haus 6). Der heutige Bau wurde erstmals 1861 bezogen. Schon im 17. Jahrhundert ist an dieser Stelle ein Magazinbau nachweisbar, den man jedoch 1691 nach der Explosion der Bastion Kronprinz abriss. 1936 wurde die Backsteinfassade erheblich umgestaltet. 1944 kam es zu starken Beschädigungen durch Brandbomben. Sechs Jahre später zog die Otto-Bartning-Schule in die vereinfacht wiederhergestellten Räume.
Inzwischen leuchtet auch die alte klassizistische Fassade aus gelbem Backstein wieder in ihrem alten Glanz. Das Gebäude wird bald als Museum dienen. Der temporäre Teil der Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ soll hier einziehen. Die Bastion Brandenburg hat, ebenso wie die Bastion Kronprinz, keine Verteidigungsgalerie. Beide sind untereinander durch einen Kanonengang verbunden. Nach dem Krieg gesprengte Gewölbe dienten als Sprengkammern für das Heeres-Gasschutz-Labor.
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