Select Page

Bahnhof Berlin-Spandau

Ein Glaspalast empfängt die Reisenden des Nah- und Fernverkehrs in Spandau. Mit einer Länge von 432 Metern ist der Bahnhof Berlin-Spandau der längste Hallenbahnhof Deutschlands. 20.000 m² Glasfläche überspannen die Bahnsteige. Dabei ist das Glasdach keine starre Konstruktion. Alle Glaselemente hängen freitragend in einem gitterförmigen Edelstahlnetz. Die Pläne für den „kleinen Zwillingsbruder“ des Berliner Hauptbahnhofs stammen vom Architektenbüro Gerkan, Marg und Partner.

Heute passieren den Bahnhof ständig Züge des Fern- und Regionalverkehrs, des Güterverkehrs und der Berliner S-Bahn. Vier Fernbahn- und zwei S-Bahn-Gleise sorgen für den schnellen Weg von und nach Berlin sowie an viele andere Orte der Republik.

Der größte Hallenbahnhof Deutschlands

Mit dem Bahnhof Berlin-Spandau hat der Bezirk den zweiten Hauptbahnhof in seiner Geschichte. Wer jetzt meint, der alte hätte an derselben Stelle gestanden, der irrt. Der alte Spandauer Hauptbahnhof hatte seinen Platz vielmehr auf der anderen Seite der Havel, auf dem Stresow. Heute kann man sich das nur noch schwer vorstellen, denn der aktuelle Bahnhof Stresow wirkt eher klein und unscheinbar. Nur ein klassizistisches Gebäude erinnert an bessere Zeiten.

1846 entstand der Bahnhof als Spandauer Vorortbahnhof auf der Strecke der Berlin-Hamburger Eisenbahn. Militärische Beschränkungen durch die Zitadelle verhinderten, dass der Bahnhof näher an der Stadt gebaut wurde. Als dann 1871 die Berlin-Lehrter Bahn einen Bahnhof westlich der Havel errichtete, nannte man den neuen kurzerhand Lehrter und den älteren Hamburger Bahnhof. Der Verkehr von und nach Berlin nahm in der Folgezeit stark zu, sodass der Hamburger Bahnhof auf dem Stresow stark ausgebaut werden musste. Folgerichtig benannte man ihn 1911 in Spandauer Hauptbahnhof um. Beide Bahnhöfe dienten anfangs sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr. 1890 wurde dann aus dem Lehrter Bahnhof ein reiner Güterbahnhof. Die Empfangshalle, ein hübscher Fachwerkbau, verfrachtete man daraufhin nach Hakenfelde, wo sie als Restaurant „Stadtpark“ ein neues Leben begann. Erst 1966 wurde das Gebäude abgerissen.

Der neue Bahnhof Spandau West wird S-Bahn-Bahnhof

Um die Verwirrung perfekt zu machen, entstand im Jahr 1910 neben dem Güterbahnhof ein neuer Spandauer Vorortbahnhof, diesmal nur für den Personenverkehr. Noch im gleichen Jahr erhielt er den Namen Spandau West. Etwa zeitgleich wurde der Personenbahnhof Spandau (Hamburger Bahnhof) in Spandau Hauptbahnhof umbenannt. Vom neuen Bahnhof Spandau West gab es einen Durchgangstunnel zum kleinen Bahnhof der Osthavelländischen Eisenbahn. Heute kann man sich kaum noch vorstellen, welch ein geschäftiger Verkehr auf den alten Bahnhöfen einmal herrschte. Spandau war ein wichtiger Verbindungsknoten zwischen dem Osthavelland und Berlin. Die gesamte Fläche zwischen dem Brunsbütteler Damm und der Seegefelder Straße war ein riesiges Gewirr an Gleisen. Am 23. August 1928 fuhr erstmals eine S-Bahn nach Spandau West. Sie hielt zwar auch am Lehrter Stadtbahnhof, nutzte aber nicht denselben Weg wie die Fernzüge, sondern fuhr über eigene Gleise sowie über die Gleise der Spandauer Vorortbahn gen Westen. Ab 1951 konnte man mit der S-Bahn über Spandau West bis nach Falkensee beziehungsweise entlang der Lehrter Bahn bis nach Staaken fahren. Wer nach Berlin wollte, erreichte nunmehr den Bahnhof Jungfernheide und hatte dort Anschluss an die Ringbahn. Die Deutsche Reichsbahn zog die Dampfvorortzüge im Umland endgültig an die S-Bahn-Endpunkte zurück, in Spandau West hielten von nun an nur noch S-Bahnen.

Die Folgen von Mauerbau und Reichsbahnerstreik

Am 13. August 1961 wurde die Mauer gebaut, was sich auch auf den Bahnverkehr auswirkte. Nach Falkensee fuhr nun keine S-Bahn mehr. Nach Staaken gab es Unterbrechungen von einigen Monaten. Als dann auch noch der S-Bahn-Boykott der Berliner hinzu kam, war das Chaos perfekt. Das endgültige Aus für die S-Bahn in Spandau folgte mit dem Reichsbahnerstreik, der am 17. September 1980 begann. Die Deutsche Reichsbahn verweigerte sich den Forderungen der Eisenbahner und legte fast den gesamten S-Bahn-Verkehr im Westteil der Stadt nieder. Am 25. September 1980 wurden die Spandauer Strecken vom Netz genommen. Der Bahnhof Spandau West wurde daraufhin zum Geisterbahnhof. Lediglich Güterzüge und Reisezüge von und nach Hamburg nutzen noch die Ferngleise. Erst 18 Jahre später hielt wieder eine S-Bahn in Spandau. Diesmal im neuen Bahnhof Berlin-Spandau.

Spandaus neuer Hauptbahnhof

Der heutige Bahnhof Berlin-Spandau entstand in der Zeit von 1996 bis 1998, während nebenher der Bahnbetrieb weiterlief. Die Baukosten beliefen sich auf 4,5 Millionen Euro. Am 19. Mai 1997 (Pfingsten) wurde ein erster Bahnsteig für Fern- und Regionalzüge dem Verkehr übergeben. Der erste Zug hielt um 6:33 Uhr. Heute passieren den Bahnhof ständig Züge der Berliner S-Bahn, des Fern- und Regionalverkehrs sowie des Güterverkehrs. Vier Fernbahn- und zwei S-Bahn-Gleise sorgen für den schnellen Weg von und nach Berlin sowie an viele andere Orte der Republik. Der Bahnhof hat direkten Anschluss an die U-Bahn. Die nahen Bushaltestellen Bahnhof Spandau und Rathaus Spandau vor dem Bahnhof mit mehr als einem Dutzend Regionalbuslinien und städtischen Buslinien bilden neben dem Hardenbergplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf den größten Busknotenpunkt in Berlin.

Angebot von DB, S-Bahn-Berlin und BVG:

Umgebungsplan Bahnhof Spandau als PDF

Öffnungszeiten: täglich 8.00 – 20.00 Uhr, Sa bis 18.30 Uhr

Am Bahnhof gibt es 30 Minuten kostenloses WLAN.

So funktioniert die kostenlose WLAN-Nutzung am Bahnhof:

  • WLAN am Endgerät aktivieren und „Telekom“-Netzwerk auswählen
  • Webbrowser starten und beliebige Webseite aufrufen – Sie werden automatisch zum Hotspot-Portal weitergeleitet
  • Handynummer im Hotspot-Portal angeben
  • Zugangscode per SMS empfangen
  • Zugangscode im Hotspot-Portal eingeben und lossurfen

Haltestellen:

Berlin Spandau (S5, RE 2, RE 4, RE 6, RB 10, RB 13, RB 14),
Rathaus Spandau (icon_u-bahn7)
S+U Rathaus Spandau (icon_busX33, 130, 134, 135, 136, 137, 237, 337, 638, 671, icon_metrobusM32, M37, M45, X33)

Anfahrt aus Berlin:

S5/ Regionalzüge bis Berlin-Spandau oder icon_u-bahn7 bis Rathaus Spandau

Vom Berliner Hauptbahnhof bis Berlin-Spandau sind es mit der S5 etwa 30 Minuten. Die Regionalzüge benötigen ca. 15-20 Minuten.

Flughafen Tegel

Mit dem Auto sind es bei guter Verkehrslage rund 15–20  Minuten vom Flughafen nach Spandau. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahn plus Bus) dauert die Fahrt etwa 25 Minuten.

Verbindung vom Flughafen Tegel: icon_busTXL, X9, 109, 128 bis U-Bhf. Jacob-Kaiser-Platz. Mit der icon_u-bahn7 gibt es von dort eine direkte Verbindung zum U-Bhf. Rathaus Spandau.

Flughafen Schönefeld

Der Flughafen Schönefeld liegt südöstlich von Berlin. Der schnellste Weg von dort nach Spandau ist die Direktverbindung mit der Regionalbahn RB14 (55 Minuten). Züge der RB 14 fahren alle halbe Stunde.

Ankunftszeiten Flughafen Schönefeld

Abflugzeiten Flughafen Schönefeld

Infos  zum Flughafen Berlin Brandenburg BER

Internetseite der Berliner Flughäfen

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) ist ein Zusammenschluss aller ÖPNV-Aufgabenträger in den Ländern Brandenburg und Berlin. Alle wichtigen Informationen gibt es auf der VBB – Fahrinfo-Internetseite. Die Liniennetze für Berlin-Brandenburg als PDF gibt es Liniennetze für Berlin-Brandenburg als PDF.

Related Images:

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner