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Stabholzgarten

Der Grünanlage hinter dem Rathaus wurde 2006 neu hergerichtet und ist der Beginn einer schönen Uferpromenade am Rande der Altstadt. Bis 1749 wurde hier das sogenannte Stabholz, die Dauben für Salzfässer, gelagert. Heute bietet der Garten eine Liegewiese, schattenspendende Bäume und Bänke zwischen Blumenbeeten.

Der Mühlengraben, der die Altstadt umfließt, mündet im Stabholzgarten in die Havel. Ein altes Bauwerk am Mühlengraben rückt einmal mehr ins Bewusstsein, dass Spandau einst eine Festungsstadt war. Mithilfe des Batardeaus konnte der Wasserstand im Mühlen- und Festungsgraben reguliert werden. Ein Kriegerdenkmal erinnert an die Opfer des 5. Garde Grenadier Regiments im Ersten Weltkrieg.

Stabholzgarten – Vom Lagerplatz zur Gartenanlage

Stabholzgarten und Rathaus Spandau (Foto: Ralf Salecker)

Im Stabholzgarten wurde bis 1749 das sogenannte Stabholz, die Dauben für Salzfässer, gelagert (Foto: Ralf Salecker)

Auch damals wählte man schon schöne Begriffe für profane Orte. Lagerplätze wurden Gärten genannt. Heute ist der Stabholzgarten hinter dem Rathaus aber tatsächlich eine Gartenanlage. Finanziert wurde die Neugestaltung im Jahr 2006 als naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme durch die Bundesbahn, weil diese im Zuge des Baus der ICE-Strecke von Hannover nach Berlin Natur vernichtet hatte.

Die große Wiese mit schattenspendenden Bäumen zwischen Rosen und anderen Blühpflanzen sowie zahlreiche Bänken machen den Garten zu einem attraktiven Aufenthaltsort für Jung und Alt, zumal es in die Fußgängerzone der Altstadt nur wenige Schritte sind. Über den Lindensteg gelangt man vom Stabholzgarten zum Lindenufer und dem dortigen Schiffsanleger.

Kriegerdenkmal im Stabholzgarten (Foto: Ralf Salecker)

Erinnerung an die Gefallenen des Garde-Grenadier-Regiments Nr. 5 im Ersten Weltkrieg (Foto: Ralf Salecker)

Im nördlichen Teil der Liegewiese steht ein Kriegerdenkmal, welches an die Opfer des 5. Garde Grenadier Regiments im Ersten Weltkrieg erinnert. Es wurde am 21. Mai 1922 enthüllt. Soldaten, die in den Krieg ziehen, waren sich auch früher schon bewusst, dass nicht alle lebend zurückkommen würden. Angehörige des 5. Garde Grenadier Regiments hatten sich schon bei der Mobilmachung 1914 versprochen, dass die Überlebenden den Gefallenen des Ersten Weltkrieges ein angemessenes Denkmal setzen werden. Schon während des Krieges wurde dafür gesammelt. 4.000 Tote hatte das Regiment insgesamt zu beklagen.

Batardeau (Foto: Ralf Salecker)

Das Batardeau diente dazu, den Wasserstand im Festungs- und Mühlengraben zu regulieren (Foto: Ralf Salecker)

Das Batardeau am Mündungsbereich des Mühlengrabens, der die gesamte Altstadt umschließt, wirkt wie der dekorative Rest einer alten Burganlage. Hier war allerdings kein spleeniger Adliger am Werke, der seinen Park mit exotischem Schmuck ausstatten wollte. Das Bauwerk stammt vielmehr aus der Zeit zwischen 1842 und 1845, als die gesamte Befestigung rund um die Spandauer Altstadt komplett erneuert wurde. Mithilfe des Batardeaus war es möglich, den Wasserstand im Festungs- und im Mühlengraben zu regulieren.

Seit 1998 überquert der Bahnverkehr die Havel auf einem massigen Stahlungetüm am Stabholzgarten: der Havelbrücke. Als innovatives Bauwerk gedacht, musste schnell ein kapitaler Fehler für 8 Millionen Euro ausgeglichen werden: Die Brücke neigte an ihren Enden zum Abheben, wenn ein Zug sie passierte. Schwere Betonelemente verhindern dies inzwischen. Vom Fußgängerübergang an der Brücke bietet sich noch einmal ein ganz anderer Blick auf die Havel, den Stabholzgarten mit dem dominanten Rathaus und die nahe Charlottenbrücke.

Haltestellen:

Berlin Spandau (S5/ Regionalbahn),
Rathaus Spandau (icon_u-bahn7)
S+U Rathaus Spandau (nahezu alle Spandauer Buslinien)

Anfahrt aus Berlin:

S5/ Regionalbahn bis Berlin-Spandau oder icon_u-bahn7 bis Rathaus Spandau

Vom Berliner Hauptbahnhof bis Berlin-Spandau sind es mit der S5 etwa 30 Minuten. Die Regionalzüge benötigen ca. 15-20 Minuten.

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